Apr 7, 2015
Mit dem Begriff der Black-Hat-(Suchmaschinen-)Optimierung ist unweigerlich das Wort Spam verbunden. Bekannt wurde Spam vor allem Anfang des 21. Jahrhunderts, im Kontext der E-Mailkommunikation. Da sich die Herangehensweisen und Ziele beim E-Mail Spam und auch bei der OffPage-Black-Hat-Optimierung ähneln, wird im Bereich der Suchmaschinen-Optimierung und den dabei eingesetzten Black-Hat-Maßnahmen oftmals auch von „Suchmaschinen-Spam“ gesprochen. Erlhofer beschreibt die Ansätze des Suchmaschinen-Spams und den sich aus der Aufdeckung selbiger ergebenden Konsequenzen, mit den folgenden Worten:
„Dabei versteht man hier alle Techniken, die versuchen, Suchmaschinen Informationen vorzugaukeln, eine nicht natürliche Seitenstruktur darzustellen oder in sonstiger Weise manipulierend die Ergebnisse in den Ergebnisseiten zu beeinflussen. Das Ziel von Spam ist, eine Top-Position bei den Suchmaschinen zu erlangen und dadurch viele Besucher auf eine Website zu locken. […] Wird ein Spam-Versuch als solcher entdeckt, folgt meist eine Abstrafung der betreffenden Seite. Dabei kann es sich einerseits um einen Ausschluss aus dem Index handeln oder andererseits um ein erhebliches Herabsetzen des Rankings durch Vergabe von Negativpunkten. Die genauen Reaktionen der einzelnen Suchmaschinen sind leider nicht bekannt. Manche Anbieter sperren auch die betreffende Domain mit allen Seiten für eine gewisse Zeit. […] Dabei reagieren verschiedene Suchmaschinen unterschiedlich auf Spam-Versuche. Was bei dem einen Anbieter zur Entfernung aus dem Index führt, kann bei einem anderen die Top-Position bedeuten.“[1]
Damit solche Manipulationsversuche nicht auffallen, wird stets darauf geachtet, keinen für die Suchmaschinen identifizierbaren „Footprint“ beim Posten von Content, Kommentaren und Backlinks zu hinterlassen. Dies wird in der Regel dadurch bewerkstelligt, dass für jede Kampagne möglichst viele unterschiedliche Nutzernamen, E-Mailadressen und voneinander abweichender Content genutzt wird. Würden bspw. bei einer Kampagne, die aus dem Erstellen von 10.000 Blog Comments (auf unterschiedlichen Websites) besteht, der immer gleiche Nutzername und der immer gleiche Kommentar-Text genutzt, wäre es für die Suchmaschinen ein leichtes, hier einen Zusammenhang und damit einen Betrugsversuch zu erkennen.
Um einen „natürlichen Linkmix“ zu generieren, sollten die Backlinks zudem von einer möglichst großen Anzahl unterschiedlicher Plattformen stammen. Würde eine Website lediglich Backlinks von 10.000 Blog-Kommentaren aufweisen, die im schlimmsten Fall auch alle noch von der gleichen Blog-Engine (z.B. WordPress) stammen, wäre auch hier ein Betrugsversuch offensichtlich.
Black-Hat-Kampagnen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie automatisiert und in hoher Zahl umgesetz werden. Hierfür steht eine Vielzahl von meist kostenpflichtigen Programmen zur Verfügung, mit denen sich das Posten von Blog-Kommentaren, das Erstellen und Einsenden von Texten bei Artikelverzeichnissen, Wiki’s oder Pressemitteilungs-Websites, das Übermitteln von Links an Social-Bookmarking Portale uvm. bewerkstelligen lässt.
„Die Etablierung einiger weniger Gästebuch- und Weblog-Tools hat zu einer gewissen Vereinheitlichung beigetragen. Allerdings öffnete dies auch findigen Spammern Tür und Tor für den Einsatz automatischer Scripte, die das Web nach Möglichkeiten durchsuchten, vorgefertigte Einträge zu platzieren. Auf diese Weise war es binnen weniger Stunden möglich, tausende Inbound-Links zu generieren.“[2] Einige der bedeutendsten und am häufigsten genutzten Methoden im OffPage-Black-Hat-Bereich sollen nachfolgend vorgestellt werden.
Quellen: [1] Erlhofer, 2008, S. 320; [2] Vgl.: Erlhofer, 2008, S. 342
Wichtige Information: Die in diesem Artikel veröffentlichten Angaben sind Auszüge aus meiner am 15. Juli 2013 vorgelegten Master Thesis zum Thema: „Experiment zur Untersuchung des Zusammenspiels zwischen White-Hat- und Black-Hat-Methoden bei der Suchmaschinenoptimierung„. In einem sich extrem schnell wandelnden Bereich wie dem Online Marketing könnten einige der gemachten Angaben mittlerweile „outdated“ sein!
Mark Etting studierte Dialogmarketing und Kommunikationsmanagement, arbeitete als SEO Consultant in verschiedenen Online Marketing Agenturen und als Inhouse SEO. Seit 2015 arbeitet er als SEO Freelancer für nationale und internationale Kunden.
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