Mrz 16, 2015
Nachdem in es in den beiden vorherigen Artikeln der Reihe OffPage-Optimierung – SEO mit Backlink Building bereits um Linkbait und KAKADU-Prinzip, den Linkbait und das KAKADU-Prinzip ging, sollen nun weitere häufig genutzte Strategien zur Backlinkerzeugung vorgestellt werden.
Die umgangssprachlich als Blogs bezeichneten Weblogs dienten ursprünglich als eine Art Tagebuch, mit dem sich vor allem Privatpersonen einer breiten Öffentlichkeit im Internet mitteilen konnten. Erst später entwickelte sich daraus ein Werkzeug, das heute auch von vielen Unternehmen zur Stärkung der Kundenbindung genutzt wird.[1]
Für Suchmaschinenoptimierer sind Blogsysteme nicht nur wegen ihrer hohen Verbreitung interessant, sondern vor allem wegen der i.d.R. vorhandenen Kommentarfunktion, die sich meist am Ende eines Artikels befindet. Dort können die Leser ihre Meinungen, Ideen und Kritiken zum Beitrag oder dem Thema hinterlassen. Daneben erlauben es die meisten Blogs dem Kommentator, dessen Name, seine E-Mail-Adresse und auch einen Link zu seiner Homepage anzugeben. Ist dies nicht möglich, kann der Link zur eigenen Website auch direkt in den Kommentartext eingebunden werden. Zwar werden die Kommentare heute in den meisten Blogs moderiert, heißt vor der Veröffentlichung geprüft, aber wenn man einen halbwegs sinnvollen, zum Thema passenden Kommentar verfasst, sollten man mit dieser Methode schnell neue Backlinks generieren können.
Ganz ähnlich verhält es sich bei Gästebucheinträgen. Auf Websites eingebundene Gästebücher sind zwar über die Jahre immer mehr aus der Mode gekommen, werden aber noch immer vereinzelt auf privaten Homepages oder von kleineren, oft lokalen Unternehmen eingesetzt. Auch hier ist es i.d.R. möglich, neben dem Namen und der E-Mail-Adresse einen Link zur eigenen Homepage zu hinterlassen.[2]
Beim Banner- oder Linktausch sollte in jedem Fall auf einen reziproken Austausch von Verlinkungen verzichtet werden. Damit gemeint ist, dass Seite A nicht auf Seite B verlinken darf, wenn Seite B bereits auf Seite A verlinkt oder vor hat dies zu tun. Suchmaschinen können solche Linkbeziehungen feststellen und gehen dann davon aus, dass hier eine Absprache zwischen den beiden Websitebetreibern stattgefunden hat oder es sich gar um die gleiche Person handelt, der beide Seiten gehören.[3]
Eine Möglichkeit dieses Problem zu umgehen ist das Zwischenschalten einer 3. Domain. Broschart ist allerdings der Ansicht, dass Suchmaschinen auch dieses Vorgehen mittlerweile erkennen können.[4] Laut Klünder gibt es keinerlei Belege dafür, dass reziproke Links weniger Wertschätzung bei den Suchmaschinen genießen als nicht-reziproke Links.[5]
Abb. 1: Nicht-Reziproker Linktausch bzw. 3 Way Link Exchange
Quelle: http://www.rankmagic.com/blog/2010/09/avoid-3-way-link-schemes/
Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die Website, mit der man einen Banner- oder Linktausch anstrebt, dem gleichen Themengebiet zugeordnet werden kann oder diesem zumindest nahe steht.[6] Klünder weist zudem darauf hin, dass die Anzahl der von der potentiellen Partnerseite abgehenden Links nicht zu hoch sein sollte, da diese Website sonst von den Suchmaschinen als Linkfarm klassifiziert werden könnte, was wiederum negativ auf die eigene Website abfärben könnte.[7]
Neben dem reinen Link- oder Bannertausch sind viele Websitebetreiber dazu bereit, einen Link zu setzen, wenn man sie dafür bezahlt. Dieses Vorgehen bietet zum einen den Vorteil, dass man keinen Negativeffekt durch einen reziproken Linktausch zu erwarten hat, und man kann sich i.d.R. das Keyword, mit dem man verlinkt werden möchte, aussuchen.[8] Als weniger zeitintensive Möglichkeit des Linkkaufs kann auf eine Vielzahl von so genannten Linkbroker-Plattformen zurückgegriffen werden, auf denen man als Käufer aus einer meist großen Anzahl an Websites wählen kann, um dann gegen Geld verlinkt zu werden.[9] Beispiele für solche Anbieter sind adbutler.de und affili.net. Grundsächlich interessant als Backlinkgeber sind Websites, die einen starken PageRank (ab 3 aufwärts), ein hohes Alter (ab 4 Jahre aufwärts) und einen großen Umfang an Seiten mit qualitativ hochwertigem Content vorweisen können.[10]
Abschließend muss darauf hingewiesen werden, dass dieser Ansatz der Backlink-Generierung nicht eindeutig der White-Hat-, sondern eher der Gray-Hat-Optimierung zugeschrieben werden muss. Dies findet darin Begründung, da ziemlich alle Suchmaschinen die „durch eigenes Zutun“ entstandenen Verlinkungen als Manipulationsversuch werten. Da die beschriebenen Ansätze im direkten Vergleich mit den noch folgenden Black-Hat-Maßnahmen vergleichsweise harmlos sind, werden sie zumindest von Suchmaschinenoptimierern i.d.R. schlimmstenfalls im Gray-Hat-Bereich eingeordnet.
Wie bereits dargestellt wurde, haben Social Signals heutzutage eine sehr starke Gewichtung bei der Berechnung der Suchmaschinenrankings. In SEO-Kreisen ist oftmals die Rede von „Suchmaschinen-Optimierung 2.0“. Darunter „könnte man gewissermaßen verstehen, dass die Webnutzer selbst zumindest den Bereich der Offpage-Optimierung übernehmen.“[11] Morgan schreibt diesbezüglich, dass wenn man seine Positionierungen bei den Suchmaschinen wirklich verbessern möchte, man nicht daran vorbei kommt, Social Media Marketing in die bisherige SEO-Strategie zu integrieren. Den Fokus setzt er dabei auf die Plattformen Twitter, Facebook und Google+. [12]
Die von Bhargarva im Jahr 2006 aufgestellten 5 Regeln für eine erfolgreiche Social Media Optimization, die als Startschuss der Sozial Media Optimiszation gehandelt werden, sind auch heute noch von großer Aktualität. Allerdings hat Bhargerva im Jahr 2010 die Regeln 1 bis 4 angepasst und optimiert. Die nachfolgende Auflistung zeigt die Original-Regeln aus dem Jahr 2006 und die im Jahr 2010 geänderten in eckigen Klammern[13]:
Aus Gründen des begrenzten Umfangs dieser Arbeit, soll und kann an dieser Stelle nicht im Detail auf die einzelnen Punkte eingegangen werden. Was genau hinter den einzelnen Punkten steckt, kann unter rohitbhargava.com nachgelesen werden.
Die in den vorangehenden Gliederungspunkten beschriebenen Methoden zur Generierung von Verlinkungen sind die in der Praxis gängigen und am häufigsten genutzten Ansätze. Über diese hinaus gibt es einige weniger konventionelle Methoden, die entweder nicht dem White-Hat-, sondern eher dem Gray-Hat-Bereich zugeschrieben oder nicht eindeutig der OffPage-Optimierung zugeordnet werden können. Auf die bekanntesten Ansätze dieser Art soll nachfolgend in aller Kürze eingegangen werden.
Da die Suche nach Linkpartnern ein zeitintensives Unterfangen ist, haben sich viele Suchmaschinenoptimierer auf das Erstellen von so genannten Satelliten-Domains/Websites spezialisiert. Darunter zu verstehen ist eine Vielzahl von Websites zu meist unterschiedlichen Themengebieten, die bei Bedarf dazu genutzt werden können, eine Verlinkungen auf eine zu optimierende Seite zu setzen. Durch das Platzieren von Verlinkungen zu einer Zielseite, auf einer Vielzahl von Satellitenseiten, kann die zu optimierende Website schnell an Bedeutung bei den Suchmaschinen gewinnen.
Dies ist zumindest die Theorie die hinter Satelliten-Domains steht, deren Erstellung gleichermaßen geld- und zeitaufwendig ist. Besonders kostenintensiv ist bei diesem Ansatz die Tatsache, dass die einzelnen Websites, die dem Satelliten angehören, nicht alle auf dem gleichen Server gehostet sein dürfen. Die Suchmaschinen würden in so einem Fall schnell erkennen, dass eine hohe Anzahl der Links, die auf die Zielseite verweisen, die gleiche IP-Adresse besitzen.[14]
Falls man über das dafür nötige Kapital verfügt, könnte der Kauf von bereits bestehenden Websiteprojekten in Betracht gezogen werden, um diese dann entweder komplett auf die eigene Seite umzuleiten, oder sie weiter zu betreiben und Backlinks von dort aus auf die zu optimierende Website zu setzen. Eine weit verbreitete Methode ist auch der Kauf von Domains, die bereits registriert waren, aber vom Besitzer nicht verlängert wurden, bzw. dieser es versäumt hat, die Domain für die nächste Periode zu bezahlen.
Solche Domains können für wenig Geld gekauft und auf die eigenen Projekte umgeleitet werden. Mit Hilfe einer 301-Weiterleitung kann sogar der PageRank der gekauften Domain auf die zu optimierende Website übertragen werden.[15]
Quellen: [1] Vgl.: Chung/Klünder, 2007, S. 141; [2] Vgl.: Chung/Klünder, 2007, S. 143; [3] Vgl.: Khan/Hammer, 2012, S. 67; [4] Vgl.: Broschart, 2010, S. 271; [5] Vgl.: Chung/Klünder, 2007, S. 127f; [6] Vgl.: Winkler, 2008, S. 246f; [7] Vgl.: Chung/Klünder, 2007, S. 124f; [8] Vgl.: Winkler, 2008, S. 253; [9] Vgl.: Winkler, 2008, S. 258f; [10] Vgl.: Winkler, 2008, S. 248; [11] Erlhofer, 2008, S. 312; [12] Vgl.: Morgan, 2012, S. 54ff; [13]http://www.rohitbhargava.com; [14] Vgl.: Erlhofer, 2008, S. 303ff; [15] Vgl.: Winkler, 2008, S. 256
Wichtige Information: Die in diesem Artikel veröffentlichten Angaben sind Auszüge aus meiner am 15. Juli 2013 vorgelegten Master Thesis zum Thema: „Experiment zur Untersuchung des Zusammenspiels zwischen White-Hat- und Black-Hat-Methoden bei der Suchmaschinenoptimierung„. In einem sich extrem schnell wandelnden Bereich wie dem Online Marketing könnten einige der gemachten Angaben mittlerweile „outdated“ sein!
Mark Etting studierte Dialogmarketing und Kommunikationsmanagement, arbeitete als SEO Consultant in verschiedenen Online Marketing Agenturen und als Inhouse SEO. Seit 2015 arbeitet er als SEO Freelancer für nationale und internationale Kunden.
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